Obstbau

Obst­an­la­gen sind wegen ihres hohen Was­ser- und Nähr­stoff­um­sat­zes auf einen zur Tie­fe hin erwei­ter­ten Lebens­raum ganz beson­ders ange­wie­sen. Sie benö­ti­gen gera­de im ers­ten Jahr einen locke­ren, gut belüf­te­ten, tie­fen und mit Nähr­stof­fen ange­rei­cher­ten Mine­ral­bo­den. Nur unter sol­chen Vor­aus­set­zun­gen kön­nen sie gleich zu Beginn tief wur­zeln, gut anwach­sen und dau­er­haft siche­ren Ertrag lie­fern. Der Ein­satz der Abbruch­lo­cke­rung ist ganz­flä­chig nur vor der Anpflan­zung mög­lich. Wei­te­re Vor­tei­le: Leich­te­res Pflan­zen und Set­zen der Pfähle.

Eine strei­fen­wei­se Auf­lo­cke­rung des Unter­bo­dens oder auch nur der Fahr­spu­ren ist aber auch in bereits gepflanz­ten Anla­gen zu einem spä­te­ren Zeit­punkt möglich.

Hier­zu sind aller­dings fol­gen­de Min­dest­zei­len­brei­ten nötig:
MM 100: 3,50 m bei einer Locke­rungs­tie­fe bis zu 90 cm.
MM 50: 1,90 m bei einer Locke­rungs­tie­fe bis zu 55 cm mit Stützrädern.
MM 50: 1,70 m bei einer Locke­rungs­tie­fe bis zu 55 cm ohne Stützräder.

Apfel­an­la­ge unter Hagelschutz

Der Ein­satz des MM 50 im Obstbau

Weinbau

Reb­an­la­gen sind wegen ihres hohen Was­ser- und Nähr­stoff­um­sat­zes auf einen zur Tie­fe hin erwei­ter­ten Lebens­raum ganz beson­ders ange­wie­sen. Sie benö­ti­gen gera­de im ers­ten Jahr einen locke­ren, gut belüf­te­ten, tie­fen und mit Nähr­stof­fen ange­rei­cher­ten Mine­ral­bo­den. Nur unter sol­chen Vor­aus­set­zun­gen kön­nen sie mit ihrem leis­tungs­fä­hi­gen Wur­zel­werk den Unter­bo­den inten­siv erschlie­ßen. Pflan­zen­aus­fäl­le wer­den so ver­hin­dert und die Rebe wächst dau­er­haft gesund.

Der Ein­satz der Abbruch­lo­cke­rung mit dem MM-Gerät wird ganz­flä­chig vor einer Erst- oder Wie­der­an­pflan­zung empfohlen.

Gegen­über einer Tie­fen­lo­cke­rung = Rigo­len mit­tels eines Bag­gers lie­gen die Vor­tei­le der Abbruch­lo­cke­rung u.a. in der Erhal­tung des natür­li­chen Boden­auf­bau­es = Boden­schich­tung. Die Locke­rung erfolgt dabei zwar auch umfang­reich, aber wesent­lich bodenschonender.

Im Fal­le des gleich­zei­ti­gen Ein­ar­bei­tens von Kom­post kommt es bei der Abbruch­lo­cke­rung mit dem MM 100 zu kei­ner Klum­pen­bil­dung bzw. Kom­post­ver­la­ge­rung in Nähe des nicht gelo­cker­ten Berei­ches, sodass eine nach­tei­li­ge Ent­ste­hung von Roh­hu­mus aus­ge­schlos­sen ist. Dies gilt beson­ders für bin­di­ge = leh­mi­ge / toni­ge Böden.

Die vor­ge­nann­te Gefahr der Ent­ste­hung von Roh­hu­mus besteht bei einer wen­den­den = rigo­len­den Arbeits­wei­se in zu feuch­ten Böden. In den Fol­ge­jah­ren wer­den dabei zusätz­lich wur­zel­schä­di­gen­de Gift­stof­fe frei gesetzt, die anfangs zu einem Abster­ben der Wur­zeln, damit zum Küm­mern der Reb­pflan­ze und spä­ter zum Abster­ben der gan­zen Rebe führen.

Strei­fen­wei­se lockern mit dem MM 50

Auf­grund der ein­ste­chen­den Locke­rungs­wei­se ist aber auch eine strei­fen­wei­se Auf­lo­cke­rung des Unter­bo­dens oder nur der Fahr­spu­ren in bereits gepflanz­ten Anla­gen zu einem spä­te­ren Zeit­punkt mög­lich. Die dafür not­wen­di­ge Min­dest­zei­len­brei­te liegt bei über 1,70 m.

Spargelbau

Die Spar­gel­pflan­ze stellt ganz beson­de­re Ansprü­che an den Boden:

  • der Boden soll­te leicht und humus­hal­tig sein,
  • der Boden soll­te sich im Früh­jahr schnell erwärmen,
  • der Boden muss frei von ver­fes­tig­ten Boden­schich­ten sein,
  • der Boden muss frei von Stau­näs­se sein,
  • der Boden soll­te eine gleich­mä­ßi­ge und gute Was­ser­füh­rung sicher stellen.

Um die oben genann­ten Ansprü­che sicher zu gewähr­leis­ten, ist vor Beginn jeder wei­te­ren Maß­nah­me stets die tie­fe Auf­lo­cke­rung des Bodens notwendig.

Auf leich­ten = san­dig-leh­mi­gen Stand­or­ten wer­den meist Tief­frä­sen ein­ge­setzt, die den bis zur Tie­fe recht homo­ge­nen Boden inten­siv wen­den = mischen und dabei Kom­post = orga­ni­sche Nähr­stof­fe mit in den unte­ren Boden­be­reich einbringen.

Im Spar­gel­bau wird zuneh­mend auf bin­di­ge­re = mitt­le­re bis schwe­re Lehm­bö­den aus­ge­wi­chen, um u.a. eine ent­spre­chen­de Frucht­fol­ge ein­hal­ten zu kön­nen. Auf sol­chen Stand­or­ten sind Tief­frä­sen weni­ger bis nicht geeignet.

Zur ganz­flä­chi­gen Besei­ti­gung stö­ren­der Boden­schich­ten bie­tet sich die Tief­lo­cke­rung mit dem Mehr­zweck-Melio­ra­ti­ons­ge­rät MM 100 an. Das Ver­fah­ren ist beson­ders dann zu emp­feh­len, wenn eine inten­si­ve Ver­mi­schung von Unter- und Ober­bo­den nicht erwünscht ist.

Waldbau

Vie­le Wald­bö­den kön­nen auf­grund von Dicht­la­ge­run­gen und Ver­saue­rungs­pro­zes­sen (kom­bi­niert mit gerin­gen Nähr­stoff­vor­rä­ten) den Forst­pflan­zen kei­ne aus­rei­chen­de Stand­fes­tig­keit und kei­ne gesi­cher­te Lebens­grund­la­ge für vie­le Jahr­zehn­te bieten.

Vor einer Erst- bzw. Wie­der­auf­fors­tung oder zur Ver­jün­gung in Alt­be­stän­den soll­te daher mit­tels Abbruch-Tief­lo­cke­rung der Unter­bo­den dau­er­haft gelo­ckert werden.

Bei der Tief­lo­cke­rung ist dar­auf zu ach­ten, dass eine Ver­mi­schung von Ober- und Unter­bo­den auf­grund der meist mäch­ti­gen auf­lie­gen­den Humus­schicht zur Ver­mei­dung einer erhöh­ten Nitrat­frei­set­zung weit­ge­hend unter­bleibt. Daher ist von einer tief wen­den­den Boden­be­ar­bei­tung abzu­ra­ten. Der natür­li­che Hori­zont­auf­bau der Böden ist stets zu erhal­ten. Die Besei­ti­gung von Boden­ver­dich­tun­gen mit dem MM 100 lässt sich gut mit einer Tief­kal­kung oder Tief­dün­gung kombinieren.

Rohrleitungs- und Trassenbau

Schwe­rer Maschi­nen­ein­satz und Erd­be­we­gun­gen wäh­rend der Bau­vor­ha­ben füh­ren zu star­ken Ver­dich­tun­gen in Ober- und Unter­bö­den. Die Rück­ver­fül­lung lässt sich selbst bei opti­ma­len Wit­te­rungs­be­din­gun­gen und opti­ma­ler Maschi­nen­tech­nik (LKW mit Nie­der­druck­rei­fen oder Ket­ten­fahr­zeu­ge) ohne blei­ben­de Struk­tur­schä­den nicht erledigen.

Nur eine ganz­flä­chi­ge Tief­lo­cke­rung bis ca. 90 cm Tie­fe nach Been­di­gung der Erd­ar­bei­ten gibt dem Bau­herrn die Gewähr, dass der Eigen­tü­mer sei­ne Flä­che in ord­nungs­ge­mä­ßem Zustand zurück erhält.

Fol­ge­an­sprü­che las­sen sich somit in der Regel vermeiden.

Die Fir­ma SCHUKA emp­fiehlt u.a. fol­gen­de Vorgehensweise:

  1. Nach Been­di­gung der Bau­maß­nah­me wird der seit­lich gela­ger­te Unter­bo­den wie­der ver­füllt und vor­han­de­ne Struk­tur­schä­den mit dem MM 100 bis zur geneh­mig­ten Tie­fe (bspw. im Fal­le einer Ver­sor­gungs­lei­tung) besei­tigt. Abseits vor­han­de­ner Ver­sor­gungs­lei­tun­gen sind durch Bau­maß­nah­men ent­stan­de­ne Struk­tur­schä­den bis 90 cm zu besei­ti­gen. Bei Bedarf soll­ten gleich­zei­tig Kalk und Nähr­stof­fe (bspw. Stick­stoff, Phos­phor und Kali) in tie­fe­re Schich­ten mit ein­ge­ar­bei­tet werden.
  2. Anschlie­ßend wird der seit­lich gela­ger­te Ober­bo­den auf­ge­scho­ben und ggf. bis 50 cm Tie­fe noch­mals mit dem Abbruch­lo­cke­rer MM 100 bearbeitet.
  3. Die abschlie­ßen­de Saat­bett­be­rei­tung mit gleich­zei­ti­ger Ein­saat einer tief­wur­zeln­den – unter Umstän­den über Win­ter abster­ben­den – Zwi­schen­frucht fes­tigt das noch insta­bi­le Boden­ge­fü­ge. Alter­na­tiv erfolgt die Ein­saat einer Dau­er­be­grü­nung bzw. einer Kulturpflanze.
Garten- und Landschaftsbau

Schwe­rer Maschi­nen­ein­satz und Erd­be­we­gun­gen wäh­rend der Bau­vor­ha­ben füh­ren zu star­ken Boden­ver­dich­tun­gen. Der häu­fig nach­träg­lich auf­ge­fah­re­ne Mut­ter­bo­den bie­tet den Pflan­zen zwar etwas Lebens­raum, kann aber kein gesun­des und dau­er­haf­tes Wachs­tum garantieren.

Folgen:

Die typi­schen Fol­gen der­ar­ti­ger Struk­tur­schä­den sind Stau­näs­se in regen­rei­cher Zeit, wo die Gar­ten­ge­wäch­se unter Sau­er­stoff­man­gel lei­den und der Boden bzw. die Gar­ten­flä­chen kaum begeh­bar und erst recht nicht befahr­bar sind. Ande­rer­seits kommt es in nie­der­schlags­ar­mer Zeit mit hoher Ver­duns­tungs­ra­te zu Tro­cken­stress bei den Pflan­zen, sodass ein ver­stärk­tes Bewäs­sern not­wen­dig wird, was wie­der­um hohe Kos­ten verursacht.

Maßnahme:

Die­se – meist anthro­po­gen ver­ur­sach­ten – Boden­struk­tur­schä­den kön­nen im gar­ten­bau­li­chen Bereich ent­we­der mit dem klei­ne­ren MM 50 bis 55 cm Tie­fe oder bei grö­ße­ren befahr­ba­ren Flä­chen auch mit dem MM 100 bis 90 cm Tie­fe besei­tigt wer­den. Im Anschluss dar­an ist eine Ober­flä­chen­be­gra­di­gung mit­tels einer flach arbei­ten­den Frä­se oder einer Kreis­el­eg­ge möglich.

Nach einer Abbruch-Tie­fen­lo­cke­rung ist das Anle­gen = Bepflan­zen der Gar­ten­flä­che deut­lich ver­ein­facht und die anschlie­ßen­de Pfle­ge als auch das Wachs­tum der Gewäch­se „im dop­pel­ten Sin­ne“ günstiger.

Ver­dich­te­ter Boden ab 12 cm Tie­fe: Plat­ten- und Klumpengefüge

Besei­ti­gung von Boden­ver­dich­tun­gen mit dem MM 50

Land­wirt­schaft

Durch Ver­bes­se­rung der Boden­ver­hält­nis­se las­sen sich die Gesund­heit und die Ertrags­leis­tung der Kul­tur­pflan­zen z.T. deut­lich stei­gern. Wis­sen­schaft­li­che Unter­su­chun­gen, wie sie bspw. im Fach­be­reich Boden­kun­de und Pflan­zen­bau der Uni­ver­si­tä­ten in Bonn und Trier seit Jahr­zehn­ten durch­ge­führt wer­den bestä­ti­gen – sta­tis­tisch abge­si­chert – die Vor­zü­ge einer tief­rei­chen­den Boden­me­lio­ra­ti­on auf ver­dich­te­ten Standorten.

All­ge­mein gilt, dass unab­hän­gig von der Boden­art der Erfolg einer fach­ge­recht durch­ge­führ­ten Boden­me­lio­ra­ti­on umso grö­ßer ist, je stär­ker der Boden im Aus­gangs­zu­stand geschä­digt ist.

Ungüns­ti­ge (links) und güns­ti­ge (rechts) Boden­ver­hält­nis­se (im Bild: Raps)

Ziel: gleich­mä­ßig auf­lau­fen­de und gesund wach­sen­de Kul­tur (im Bild: Mais)